Dieser kleine Nationalpark ist ein absolutes Muss und viel zu schade, ihn auf dem Weg nach Banff, Jasper oder Golden einfach links liegen zu lassen. Wir zeigen euch drei Aktivitäten, die ihr entweder jede für sich oder alle an einem Tag erleben könnt: Wandern rund um den Emerald Lake, Wölfe im Wildlifecenter beobachten und über Bisons auf der Buffalo Ranch staunen.
Emerald Lake
Westkanada hat viele wunderschöne Seen zu bieten. Dieser hier ist aber unser persönliches Highlight. Das Wasser ist unfassbar klar und schimmert in den unterschiedlichsten Türkistönen – ein wunderbares Rocky Mountain Bergpanorama im Hintergrund ist selbstverständlich inklusive. Wer früh am Morgen oder später am Nachmittag da ist, kann den See auf einem ca. 5 Kilometer langen Loop ungestört umrunden. Besonders schön ist dabei die zweite Hälfte der Runde, denn hier geht der Weg auf einen Trampelpfad und gelegentlich sogar auf Stege über. Auch der Wald verändert sich hier und präsentiert sich regenwaldartig – eine schöne Abwechslung. Wer noch etwas ins Schwitzen kommen will, macht auf dem Weg den Abstecher zum Emerald Basin Viewpoint. Der ca. 4,5 Kilometer lange Weg (hin und zurück) führt stetig bergauf durch schönen kanadischen Nadelwald und schließlich weiter durch mannshohe Beerenfelder. Beerenfelder – hier steigt unser Adrenalinspiegel. Das wäre hier durchaus ein guter Spot für beerenhungrige Bären und wir sind mitten im Bärengebiet unterwegs. Da wir keinen Bären überraschen wollen, schlagen wir uns singend und klatschend voran. Irgendwann lichtet sich dann das Gestrüpp und es wird felsig. Wir sind am Ende des Trails angekommen und stehen inmitten einer Art Steinwüste an einer Gletscherzunge nebst kleinem Gletscherflüsschen. Und hier haben wir dann auch noch unser tägliches Wildlifesighting: Jede Menge Murmeltiere! Sie klettern munter zwischen den Felsen herum oder räkeln sich in der Sonne. Zurück zum Emerald Lake Loop geht’s dann auf dem gleichen Weg.
Wolf Wildlife Center
In der Nähe von Golden befindet sich das Northern Lights Wolf Wildlife Center. Hier kann man nicht nur Wölfe beobachten, man kann auch richtig viel über ihr Verhalten, ihren Lebensraum und den Kampf gegen das Trophy Hunting lernen. Die ca. 20-minütige Führung ist sehr interessant und kurzweilig. Wer den großen Geldbeutel dabei hat, kann mit den Wölfen sogar „Gassi gehen“! Kein Scherz: Abends werden die Wölfe in Vans gepackt und es geht ab in die Wildnis. Dort dürfen die Wölfe sich dann als Rudel austoben (natürlich ohne Leine). Der Hunger treibt die Wölfe übrigens immer zurück zum Van. 😊
Rocky Mountain Buffalo Ranch
Die Ranch befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Wolfcenter und wir haben sie ganz zufällig entdeckt! Für uns ist die Ranch ein absolutes Muss! Das liegt vor allem an ihrem Besitzer Leo Downey, ein ehemaliger Rockmusiker aus den USA, der sich in den Rockies seinen Lebenstraum erfüllt. Er hat diese Ranch mit so viel Liebe aufgebaut und vermittelt Einblicke in das Leben der First Nations, ihre Werkzeuge und Jagdmethoden. Das Highlight sind aber seine Bisons. Derzeit hat er auf seiner Ranch rund 20 Tiere, die wir von einer Beobachtungsplattform aus bestaunen. Den Bullen, Chester Jr., erkennen wir sofort: Er ist unfassbar groß, wiegt eine Tonne und als Leo uns erklärt, dass er noch nicht ausgewachsen sei, machen wir große Augen. Diese Tiere sind absolut faszinierend und lösen etwas in uns aus… Wir wollen sie „richtig sehen“, nicht auf einer Ranch sondern in freier Wildbahn – das muss ein tolles Tiererlebnis sein!
Übrigens: Bei Leo könnt ihr in selbstgebauten Cabins, die auf dem gesamten Farmgelände verstreut sind, übernachten. Ein wildromantisches, kanadisches Ranchabenteuer!
Mehr dazu findet ihr hier.